Isolationswiderstand der DC-Seite

Der normale Stromfluss eines PV-Moduls/Strangs erfolgt zwischen den Anschlüssen Plus und Minus. Ströme, die auf anderen Wegen fliessen (z.B. gegen Erde) sind unerwünscht und Zeichen einer ungenügenden Isolation. Ein zu kleiner Isolationswiderstand bewirkt Gefahr bei Berührung und geht mit zusätzlichen Verlusten einher.

Der Isolationswiderstand verändert sich durch:
  • Alterungsprozesse (Korrosion)
  • Feuchtigkeit (Regen, Kondensat)
  • Verschmutzung (Ablagerungen an Kontaktstellen)
  • Beschädigung (Marderbiss)
  • Strahlung (UV)
  • Chemische Einflüsse (Ammoniakbelastung in Viehställen)
  • Physikalische Einflüsse (Temperaturunterschiede)


Verfahren

Für die Messung des Isolationswiderstandes gibt es 2 Verfahren:
  • Verfahren 1
    - Modul/Strang vom Wechselrichter und ggf. vorhandenen Überspannungsableitern abtrennen
    - Isolationsmessung zwischen der positiven Elektrode eines Moduls/Strangs und Masse/Erde
    - Isolationsmessung zwischen der negativen Elektrode eines Moduls/Strangs und Masse/Erde
  • Verfahren 2 (empfohlenes Verfahren)
    - Modul/Strang vom Wechselrichter und ggf. vorhandenen Überspannungsableitern abtrennen
    - Beide Elektroden + und - eines Moduls/Strangs mit geeigneten Mitteln kurzschliessen
      (Messgerät oder DC-Schalter).
    - Isolationsmessung zwischen den beiden kurzgeschlossenen Elektroden und Masse/Erde.


Grenzwerte und Prüfspannung (EN 62446-1:2019)

  • Systemspannung <120V: mindestens 500 kΩ mit 250V Prüfspannung
  • Systemspannung <500V: mindestens 1 MΩ mit 500V Prüfspannung
  • Systemspannung >500V: mindestens 1 MΩ mit 1000V Prüfspannung
  • Systemspannung >1000V: mindestens 1 MΩ mit 1500V Prüfspannung


Korrekturfaktor kT für die Berechnung der maximalen Systemspannung

  • 1,15 für das gesamte schweizerische Mittelland 0–800 m ü.M.
  • 1,20 für alle Gebiete 800–1500 m ü.M.
  • 1,25 für alle Gebiete > 1500 m ü.M